Pawn Sacrifice - Schachfilm

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Pawn Sacrifice (Deutsch: Bauernopfer - Spiel der Könige) ist ein biografischer Spielfilm rund um den Ex-Schachweltmeister Bobby Fischer. Der Amerikaner gilt als einer der besten Schachspieler aller Zeiten und insbesondere das Match des Jahrhunderts gegen Boris Spasski brachte ihm Weltruhm ein. Wir durften den Film bereits vor dem offiziellen Filmstart am 24.12.2015 begutachten und schildern im Folgenden Blog unsere Eindrücke.

Regie führte Edward Zwick, welcher unter anderem durch Hits wie „Glory“, „The Last Samurai“ oder „Blood Diamond“ bekannt wurde. Alles Filme in denen der Krieg eine zentrale Rolle einnimmt. Nun widmete sich der Drehbuchautor dem kalten Krieg, wo er ohne gewalttätigen Szenen auskommen musste. Die Hauptrolle als Bobby Fischer spielt Tobey Maguire, Gegenspieler Boris Spassky wird von Liev Schreiber verkörpert.

In der Vergangenheit zeigen die meisten Kinofilme Schwächen, wenn sie das königliche Spiel vor der Kamera einfangen wollten. In Pawn Sacriface dürften Kenner des Schachspiels mitgewirkt haben, so sind die Stellungen auf den Brettern jeweils wahrheitsgetreu und die Schachszenen realistisch inszeniert. Die Geschichte beginnt in Brooklyn mit dem ca. fünfjährigen Bobby, der mit seiner alleinerziehenden Mutter Regina und Schwester Joan aufwächst. Er vermisst seinen leiblichen Vater und sucht Halt im örtlichen Schachklub.

Der kleine Bobby wird toll von Aiden Lovekamp gespeilt

Der Film schreitet in Fischers Karriere ziemlich rasant vorwärts. So werden nur seine wichtigsten Erfolge als jüngster US-Champion respektive Grossmeister in nachgespielten Szenen dargestellt und mit stimmiger RocknRoll Musik unterlegt.

Einen ziemlich grossen Teil des Films nimmt der Piatigorsky Cup 1966 in Santa Monica ein. Der historische Schachkenner erkennt dabei den einen oder anderen kleinen Fehler. Die Geschichte bleibt aber glaubwürdig und widmet sich immer stärker den Wahnvorstellungen von Fischer. Zudem kommt seine Arroganz in Form von Forderungen gegenüber Funktionären immer deutlicher hervor. Spasski wirkt 1966 in Los Angeles cool und gelassen. Die Performance von Liev Schreiber finde ich über die ganze Rolle herausragend.

Pawn Sacrifice spitzt sich mit der Schachweltmeisterschaft in Reykjavík 1972 zu. Fischers Patzerzug mit Lxh2 in der ersten Partie sowie sein Nichterscheinen in der zweiten Runde werden jeweils toll in Szene gesetzt.

Liev Schreiber ist der perfekte Spasski

In dieser Phase des Zweikampfes stellte Fischer hohe Forderungen, um weiterzuspielen. Wie die Geschichte ausgeht, dürfte den meisten bekannt sein. Fischer kämpfte sich zurück und gewann schliesslich verdient mit 12½–8½. Er verabreichte dabei den Sowjets im Match des Jahrhunderts eine schmerzhafte Niederlage. Diese versuchten im kalten Krieg mit dem Schachspiel, die intellektuelle Überlegenheit des Kommunismus zu beweisen.

Dieses Bild zeigt wie gut Pawn Sacrifice inszeniert wurde!

Tobey Maguire vermag schauspielerisch zu glänzen, optisch hätte es aber bestimmt bessere Kandidaten gegeben. So wirkt er zu klein im Vergleich zum echten Robert James Fischer. Obwohl sich der Film um den US-Amerikaner dreht, wird auch Spasskis Sportsgeist und seinem Respekt gegenüber dem Exzentriker Fischer Platz eingeräumt. Der Spielfilm endet mit dem Weltmeisterschaftskampf. Mit dokumentarischen Szenen wird allerdings noch kurz das weitere dramatische Leben vom elften Schachweltmeister zusammengefasst.

Alles in allem ist Pawn Sacrifice ein sehr gut gespielter und wahrheitsgetreuer biografischer Film rund um das fordernde, arrogante und psychisch instabile Schachgenie Fischer. Als Drama dürfte er nicht nur Schachspielern gefallen. Für mich war die Geschichte keineswegs neu, dennoch fand ich sie spannend erzählt und genoss die ganzen 115 Minuten. Einige Szenen sind durchaus witzig, werde ich aber an dieser Stelle nicht verraten, um Ihr Kinovergnügen nicht zu schmälern!

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